Bake
Als Baken bezeichnet man heute im Seezeichenwesen feste Seezeichen, die unbefeuert sind oder nach ihrer Bauart oder Größe nicht die Kriterien eines Leuchtturms erfüllen. Meist werden Baken zur räumlichen Orientierung von Verkehrsteilnehmern eingesetzt wie z.B. die Kugelbake bei Cuxhaven.
Barkasse
Der Ausdruck Barkasse entstammt dem Italienischen (it. barcaccia = Großboot) und bezeichnete ursprünglich das größte Beiboot auf einem Kriegsschiff. Die modernen Barkassen sind Motorboote (Motorbarkassen). Seit Ende des 19. Jahrhunderts bezeichnet man im deutschsprachigen Raum auch nichtmilitärische Verkehrsschiffe – Personenschiffe wie Arbeitsboote – in Häfen als Barkassen. Besonders im Hamburger Hafen gehören Barkassen zum Hafenbild. Sie werden überwiegend zum Personentransport (z.B. als Fährverbindung), Arbeitsboote (z.B. zum Schleppen von Schuten) und für Hafenrundfahrten eingesetzt. Die traditionelle Barkasse hat vorne einen überdachten Fahrstand. Dahinter befinden sich an jeder Schiffsseite Bänke für Passagiere.
Boßeln
(Auch Klootschießen genannt) Bezeichnet ein altes, noch heute betriebenes Wattkampfspiel der Küsten- und Elbmarschenbewohner zwischen zwei Mannschaften mit einer Kugel. Diese Boßelkugel besteht aus Hartholz mit Bleieinschlüssen, hat einen Durchmesser von 12 cm und wiegt 750 Gramm. Die Mannschaften werfen die Kugel abwechselnd entlang einer zuvor abgemessenen Strecke (z.B. Weide, Feldweg oder im Vorland). Gewinner ist, wer die mehrere Kilometer lange Boßelstrecke mit den wenigsten Würfen überwunden hat.
Deich
Wasserbauliche Schutzanlagen entlang von Küsten und Flüssen. Dieser dammartige Erdwall mit einer Rasen- oder Asphaltabdeckung (Deichhaut), ist entlang der Küstenlinie oder der Flussläufe zu finden und dient dem Schutz des Landes vor Hochwasser.
Deichschart
Deichschart nennt man die Öffnung in einem Deich, durch die eine Straße oder ein sonstiger Verkehrsweg führt. Je nach Region wird ein solches Bauwerk Deichscharte genannt. Solche Deichscharten werden an den Stellen angelegt, an denen man den Verkehrsweg nicht über die Deichkrone führen kann. Diese Öffnungen werden durch Deichscharttore gesichert, die bei drohender Sturmflut geschlossen werden. So bildet der Deich kein Verkehrshindernis mehr, bewahrt aber seine Schutzfunktion für das Hinterland.
Draisine
Eine Draisine oder Laufmaschine ist ein einspuriges, von Menschenkraft betriebenes Fahrzeug. Spezielle Formen können Fahrraddraisinen auf Schienen sein.
Drehbrücke
Eine Drehbrücke ist eine bewegliche Brücke, bei welcher der in der Mitte des Gewässers stehende Brückenpfeiler über eine Einrichtung verfügt, den Fahrweg um 90 Grad zu drehen und hierdurch den Schiffen auf der Wasserstraße eine freie Fahrt zu ermöglichen. Eine alternative Bauweise sind Pfeiler an beiden Ufern (oder in der Nähe der Ufer) mit einem oder zwei beweglichen Brückenteilen.
Ewer
Ewer (‚Einfahrer‘, was auf eine ursprüngliche Ein-Mann-Besatzung hindeutet) ist ein kleinerer, aus Friesland stammender Segelschiffstyp mit Flachkiel und einem oder zwei Masten. Einmastige Ewer werden als Giekewer bezeichnet, zweimastige heißen Besanewer. Bei zweimastigen Ewern ist der achtern stehende Besanmast deutlich kürzer als der vor ihm stehende Großmast. Er ist also ein Anderthalbmaster. Die Ewer im norddeutschen Raum sind im Schnitt 16 Meter lang und vier Meter breit.
Fleet
Die Bezeichnung eines natürlichen Wasserlaufs in den Elbmarschen (Hauptgraben der Marsch), der in die Elbe oder einen ihrer Nebenflüsse mündete.
Geest
Die Geest bezeichnet einen Landschaftstyp in Norddeutschland, der durch Sandablagerungen während der Eiszeiten entstanden ist und im Gegensatz zur Marsch steht. Da die Geest aus ihrer Natur eine höher gelegene Ebene darstellt, nennt man sie auch Geestrücken oder Sandrücken. Der Begriff selbst ist eine Substantivierung der niederdeutschen Adjektive gest („trocken“, „unfruchtbar“). Geestlandschaften sind generell höher als die Marsch.
Koog
Ein Koog , auch Polder oder Groden genannt, ist ein durch Deichbau und Entwässerung aus der See gewonnenes flaches Marschland. Diese Form der Landgewinnung gibt es auch an Flussläufen. In der Regel schützt ein Deich den Koog.
Kümo
Ein Küstenmotorschiff, kurz Kümo, ist ein motorisiertes, kleineres Frachtschiff zum Einsatz in küstennahen Gewässern und auf schiffbaren Flüssen zum Transport von Containern, Stück- und Schüttgut. Die Definition dessen, was Küstenschifffahrt eigentlich ist, hat sich im Laufe der letzten rund hundert Jahre im selben Maße erweitert, wie zum einen die Größe der eingesetzten Schiffe stetig stieg, zum anderen auch das Einsatzgebiet seit etwa den 1960er Jahren mehr und mehr den europäischen Raum verließ und zu einem Teil der weltweiten Seeschifffahrt wurde.
Marsch(land)
Wird auch als Masch oder Schwemmland bezeichnet. Gemeint sind Landstriche ohne natürliche Erhebungen an den nordwestdeutschen Küsten und Flüsse mit pleistozänem Ursprung. Die Marsch reicht bis zu Geest.
Entstehungsgeschichtlich gehören sie zu den jüngsten geologischen Formationen: Sie sind nacheiszeitlich entstanden.
Ausgang aller Marschen ist das Watt. Die Marschen entstehen durch allmähliche Verlandung der Salzwiesen durch Sedimentation. Dieser natürliche Vorgang wurde von den Küstenbewohnern in der Vergangenheit für die Landgewinnung genutzt.
Mole
Der Ausdruck Mole bezeichnet eine, als Damm in einem Fluss bzw. in das Meer, ragende Aufschüttung, befestigt durch eine Stein-, Beton- oder Holzkonstruktion. Sie dient als Wellenbrecher und als Hafenmauer, die auf der geschützten Innenseite oft als Anlegestelle für Boote und Schiffe ausgebaut ist. Molen können mehrere Hundert Meter lang ins Meer hinaus ragen und gerade oder gekrümmt gebaut sein. Oft ist eine Mole Teil eines Hafens oder einer Kanaleinfahrt. Auf dem so genannten Molenkopf kann sich zusätzlich ein Leuchtturm (ein Leuchtfeuer) befinden. Man spricht dann von einem Molenfeuer. Dieses dient als Orientierungspunkt und zusätzliche Navigationshilfe für die Schifffahrt.
Prahmfähre
Eine Prahmfähre bezeichnet ursprünglich eine flache Fähre zum Übersetzen von Menschen, Vieh und Wagen. Er war eines der kleinsten Schiffe, das Waren transportierte, und besaß, im Gegensatz zu den üblichen bäuchigen Transportschiffen, einen schnittigen Rumpf und ähnelte den schmalen Schiffen der Wikinger. Die Prahme waren meistens auf die Handelsgüter Holz und Salz spezialisiert und nahmen dadurch eine Außenseiterrolle im Transportwesen ein.
Priel
Ein Priel ist ein natürlicher Wasserlauf im Watt und in der Marsch. Er kann die Fortsetzung eines Flussarms von Land auf dem Wattenmeer sein oder aber verschiedene bei Niedrigwasser voneinander getrennte Meeresteile miteinander verbinden. Tiefe, auch bei Niedrigwasser noch beschiffbare Priele werden regional Baljen oder Balgen genannt. Der seichte, zeitweilig trocken fallende Oberlauf eines Priels wird Wattrinne genannt. Nach der Eindeichung des Wattlands werden Priele typischerweise zur Entwässerung des eingedeichten Lands, des Koogs, genutzt. Die dabei angelegten Entwässerungsgräben nennt man Sloot oder Grüppen.
Reet
(Auch als Reeth, Reth, Reith, Ried, Riet, Rohr etc. bezeichnet) meint das an Ufern oder auf sumpfigem Gelände wachsende Schilfrohr, das im getrocknetem Zustand zur Dacheindeckung verwendet wird. Der Name Reetdach hat sich bundesweit für diese Eindeckungsform durchgesetzt, mitunter wird sie auch Rohrdach genannt.] Ein mit Reet gedecktes Haus wird auch als Reethaus bzw. Reethus bezeichnet.
Schlafdeich
Ist ein ehemaliger Außendeich, der durch den Bau eines neuen (besseren, höheren etc.)Außendeichs zum Binnendeich geworden ist.
Schleuse
Eine Schiffsschleuse ermöglicht Wasserfahrzeugen, Wasserstandsunterschiede zwischen einzelnen Abschnitten einer Wasserstraße zu überwinden, etwa durch Staustufen zur eines Wasserlaufes oder Kanalstufen.
Den Vorgang der Passage eines Wasserfahrzeuges durch eine Schleuse bezeichnet man als Schleusung. Von den durch die Schleuse verbundenen Gewässerabschnitten wird derjenige mit dem höheren Wasserstand als das Oberwasser bezeichnet, derjenige mit dem niedrigeren Wasserstand als Unterwasser. Je nach Standort unterscheidet man zwischen Binnenschleusen, Seeschleusen oder Hafenschleusen.
Schöpfwerk
Ein Schöpfwerk ist eine Hebevorrichtung für Wasser. Sie zählt zu den ältesten von Menschen geschaffenen technischen Anlagen. Haupteinsatzgebiet ist die Bewässerung für die Landwirtschaft, wenn die Felder höher als das Wasser (z. B. Fluss) liegen, aber auch das Gegenteil davon, die Entwässerung von Land (z. B. Sümpfe) oder die Landgewinnung bzw. Entwässerung von Niederungen und Marschen an der See und an Flüssen. Dabei wird das Wasser angehoben, um ein Gefälle für seinen Ablauf, beispielsweise ins Meer, zu schaffen.
Schwebefähre
Eine Schwebefähre ist eine Hängebahn über ein Gewässer hinweg. Sie schwebt nicht, sondern hängt an Seilen oder Stäben unter einem hoch liegenden Brückenträger und fährt oberhalb des Wassers von einer Seite eines Flusses oder Kanals auf die andere. Eine Schwebefähre kann auch bei Eisgang und zugefrorenem Gewässer fahren und braucht weniger Energie als ein Fährschiff. Sie ist billiger zu bauen, als eine Fahrzeugbrücke mit dem gleichen Lichtraum für den Schiffsverkehr.
Spülschleuse
Die Spülschleuse dient der Entschlickung des Hafens. Sie sind aus Holz gefertigt und mit einem Drehtoren versehen. Bei Flut füllt sich das Bassin hinter der Schleuse, welche geschlossen wird, wenn der höchste Punkt erreicht ist. Bei Ebbe wird die Spülschleuse wieder geöffnet, wobei das dahinter gestaute Wasser mit einem Schlag in den Hafen abgelassen wird. Damit kann der Hafen fortwährend freigespült werden und wird vor Verschickung bewahrt, die die Tide mit sich bringt.
Siel
Ein Siel ist ein verschließbarer Gewässerdurchlass in einem Deich. Es ist Teil eines Entwässerungssystems des hinter dem Deich gelegenen Binnenlandes, besonders in Marschgebieten.
Sietland
Das Sietland (Siet = tief) ist der tiefer gelegene Teil der Marsch zwischen Küste bzw. Flussufer und Geestrand. Die Marsch wird durch unterschiedliche Sedimentationsbedingungen in zwei Teile gegliedert. In Ufernähe findet eine stärkere Sedimentation statt als weiter landeinwärts, es bildet sich ein Hochland in Ufernähe mit sandigen Böden. Im dahinter liegende Sietland fand dagegen kaum eine Sedimentation statt, es bildeten sich tonige Böden, die schneller absackten als die Sedimente des Hochlandes. Das Sietland ist heute, zum Beispiel durch die Hollerkolonisation, meist durch Eindeichung und Entwässerung urbar gemacht worden. Das eingedeichte Sietland sackt durch die Entwässerung im Laufe der Zeit noch weiter ab, sodass der Boden heute teilweiße auch unter dem Meeresspiegel liegen kann.
Stöpe
Eine Stöpe ist ebenfalls ein verschließbarer Durchlass (siehe Deichschart) für einen Verkehrsweg in einem Deich. Stöpen werden eher in der zweiten Deichlinie eingerichtet, , und bleiben bei Hochwasser aus diesem Grund länger offen. Bei Bedarf werden sie mit zwei Reihen von Holz-Bohlen und Sandsäcken dazwischen und davor geschlossen. Häufig findet man Stöpen in Schlafdeichen, aber auch im Hafenbereich in Seedeichen.
Sperrwerke
Sperrwerke sind im Wasserbau Querbauwerke in einem Tidefluss. Diese Querbauwerke haben Öffnungen, die bei Bedarf geschlossen werden können, um das dahinter liegende Binnenland vor Überflutungen zu schützen. Einige Sperrwerke werden bei Flut regelmäßig geschlossen und daher als Tide-Sperrwerke bezeichnet. Andere, die nur bei Sturmfluten geschlossen werden, heißen Sturmflut-Sperrwerke.
Tide
Die Tide ist ein anderes Wort für Gezeiten (Niederdeutsch tiet=Zeit). Darunter versteht man den durch die Gravitation des Mondes und der Sonne verursachten Zyklus von Ebbe und Flut.
Vorfluter
Mit Vorfluter wird jegliche Art von Gerinne bezeichnet, in denen Wasser in Form von Abwasser, Regenwasser oder Drainagewasser in ein (größeres) Gewässer abfließen kann. Größere Vorfluter können dazu genutzt werden, einer Überschwemmung, wie etwa dem Elbehochwasser 2002, die Spitze zu nehmen. Damit tragen sie zur Verbesserung des Hochwasserrückhalts bei. Der Erfolg hängt wesentlich davon ab, zu welchem Zeitpunkt der Vorfluter geflutet wird und welchen Befüllungsstand er zuvor hatte. Einige Experten bezweifeln eine mehr als marginale Wirksamkeit dieser Pegelspitzenregulierung.
Wriggfähre
Das Übersetzen mit einer Fähre nach alter Seemannsart durch sogenanntes „Wriggen“ mit einem „Riemen“. Hier heißt es für den Fährmann, nicht nur diese Technik zu beherrschen, er muss auch die Strömungsverhältnisse ganz genau kennen.
Quelle: wilstermarsch-service.de und Wikipedia