Hafenkaianlage Nothafen Stadersand
Bereits in spätmittelalterlicher Zeit lagen Seeschiffe, die wegen ihrer Größe nicht die Schwinge aufwärts bis in den Stader
Hafen gelangen konnten, hier vor der Schwingemündung auf der Reede vor Anker. Die Ladung dieser Schiffe wurde auf
besegelte Kähne, Jollen, Schuten oder Ewer umgeladen, die die Fracht dann in den Stader Fleethafen brachten. Hier lagen auch die Fähr-Ewer nach Altona, Hamburg und Glückstadt, um von den aus Stade kommenden Schiffen die jeweiligen Passagiere zu übernehmen. Nachdem in den Jahren 1819/20 der Stader Sand durchstochen worden war, entstand hier im Bereich des neu geschaffenen Schwinge-Kanals ein Schutz- und Nothafen (Hafenkaianlage Nothafen Stadersand), der ständig weiter ausgebaut wurde. Als 1840 hier die Dampfschiffahrt ihren Fährbetrieb aufnahm, richtete man hier die Abfahrtsstelle der Raddampfer ein, für die man eigens die hölzerne Uferwand durch eine Kaimauer in Backstein ersetzte. In dieser Zeit baute man auf dem linken Ufer auch die ersten Häuser. Um die Jahrhundertwende wurde eine Reede mit einer Reihe von Dalben für große Ozeanriesen ausgebaut, die hier geleichtert wurden, um im damals noch nicht regulierten Elbfahrwasser ohne Schaden Hamburg zu erreichen. In diesem Zusammenhang entstand damals auch der Wasserstandsanzeiger mit seinen Flügelarmen, der 1962 durch eine Leuchtröhren-Pegelanlage ersetzt wurde, die inzwischen auf der Hafenmole an der Schwingeeinfahrt einen neuen Standort erhalten hat. An der Stelle stand vorher der Pegelturm, der um die Jahrhundertwende gebaut wurde und dessen Aussehen sich mehrfach im Laufe der Jahre veränderte. Erst in den 70er Jahren setzte man einen Kran ein, welchen man aus Stade abzog. 1970 baute die größte Saline Europas, die damalige „Norddeutsche Salinen GmbH“ in Stade, das Werk II an der Schwingemündung mit eigener Kaianlage.
Im heutigen Bundeshafen Stadersand können Schiffe bis zu 2000 t festmachen. Es besteht eine hervorragende Aussicht auf das Hauptfahrwasser der Elbe.